Neurodegenerative und neuroinflammatorische Erkrankungen

Parkinson, Multiple Sklerose und Alzheimer-Erkrankung

Neurologische Erkrankungen sind eine häufige Ursache von Behinderungen und lebensbedrohlich kritischen Gesundheitszuständen. In den letzten 25 Jahren stellen sie weltweit die führende Ursache für den behinderungsbedingten Verlust von Lebensjahren nach dem DALY („disability-adjusted life years“) -Konzept dar. Die am schnellsten zunehmende neurologische Erkrankung ist die Parkinson-Erkrankung. In Deutschland wird die Gesamtzahl der Parkinson-Patienten derzeit auf ca. 400.000 geschätzt mit sehr hohen Prävalenzen in der Altersgruppe zwischen 70 und 80 Jahren. Im Rahmen eines neurodegenerativen Prozesses mit Verlust von Dopamin-herstellenden und anderen Nervenzellen lassen insbesondere motorische Funktionen über die Zeit nach.

Die Multiple Sklerose (MS) ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems, die in Deutschland mehr als 250.000 Menschen betrifft. Durch neuroinflammatorische Entmarkungsprozesse werden unterschiedliche neurologische Symptome wie Seh-, Gefühlsstörungen oder auch motorische Einschränkungen ausgelöst, die meist schubartig auftreten und typischerweise im jungen Erwachsenenalter einsetzen. Bei jungen Menschen ist die MS die Hauptursache für bleibende Behinderung. Im Erkrankungsverlauf werden ebenfalls neurodegenerative Prozesse beobachtet, die zu einem fortschreitenden Verlust der Nervenzellfunktion führen und zu zunehmender Behinderungszunahme führen, obwohl Schübe immer seltener werden. Der Übergang in diese progrediente Phase der Erkrankung führt häufig zu deutlicher Behinderung mit Rollstuhlpflichtigkeit.

Die Alzheimer-Erkrankung ist insgesamt die häufigste neurodegenerative Erkrankung und ist vor allem durch die damit verbundene Demenz gekennzeichnet. In Deutschland leben ca. 2 Millionen Alzheimer-Patienten, weltweit ist von mindestens 50 Millionen betroffenen Menschen auszugehen (Stand 2018, Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V.). Menschen mit einem Lebensalter von mehr als 65 Jahren sind mit zunehmendem Alter besonders gefährdet. Durch den Abbau der kognitiven Fähigkeiten im Rahmen der Demenz-Erkrankung sind die Patienten oftmals auf große Hilfe der Angehörigen angewiesen, sodass Erkrankungsfälle weitreichende soziale Auswirkungen im Umfeld des Patienten und darüber hinaus haben.

Für alle dargestellten Erkrankungen, Parkinson, MS und Alzheimer, gilt, dass die frühe Erkrankungserkennung essentiell ist, um entsprechende medikamentöse und auch nicht-medikamentöse Behandlungsverfahren (Physiotherapie, Ergotherapie) frühzeitig einzuleiten und optimal anzuwenden.

Correlation between Aβ42 decrease and misfolding in blood

131/1.08-031
PURE – Protein Research Unit Ruhr within Europe
233-1.08.03.03-031-68079
Validierung Marker-freier Imaging Verfahren und neu identifizierter Biomarker unter Nutzung des PURE-Konsortium